BONAIRE; NIEDERLÄNDISCHE ANTILLEN

Die Insel Bonaire, die sich (von Amsterdam aus) in rund 9 Stunden (empfohlen per Nachtflug) erreichen lässt, ist die zweitgrößte der ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao) und geographisch Teil der Kleinen Antillen (auch Inseln unter dem Winde genannt). Sie befinden sich im Einflussbereich der beständigen Passat-Winde, so dass eigentlich immer ein frischer Wind weht, der auch höhere Temperaturen erträglich und angenehm macht. Die rund 15.000 Einwohner verteilen sich auf die. Inselhauptstadt Kralendijk (rund 12.000), Randgebiete und die im Norden liegende, älteste Siedlung Rincon.

Unter Tauchern gilt Bonaire auch aufgrund des allgemeinen, freien Tauchens und der fehlenden Guidepflicht als das Taucherparadies schlechthin. Die Unterwasserwelt gehört mit Sicherheit zum Besten, was die Karibik zu bieten hat. Bonaire verfügt über ein Saumriff (tlw. Doppelriff) das sich entlang der Karibikküste erstreckt und weitgehend überall von Land aus betaucht werden kann. Die Tauchplätze sind i.d.R. mit gelben Markierungssteinen gekennzeichnet. Schildkröten, Adlerrochen, Barracudas, Groupers, Tarpone und auch ab und dann Delfine sind das Markenzeichen dieses Gewässer. Bonaire teilt sich eigentlich in zwei Hälften: dem kargen, flachen Süden (eigentlich eine Kakteenwüste) mit seinen Salzseen, Flamingos und mit durchgehenden Stränden (Korallengestein/Sand) und dem grüneren, hügligen Norden mit seinen Felsküsten dem „Washington Nationaal Park“ (auch hier sind Flamingokolonien zu Hause)

Als Unterkunft wählten wir das unter deutscher Leitung stehende Tropical Inn mit der zugehörigen Tauchbasis Tropical Divers. Es ist eine einfache, gemütliche Apartmentanlage (6 Apartments plus 6 kleinere Zimmer) inmitten eines tropischen Gartens. Direkt neben der Anlage befindet sich ein hervorragendes Szenelokal SENSE (von den Besitzern des Tropical Inn/ der Tropical Diver verpachtet), in dem man hervorragend frühstücken und Essen, sowie abends leckere Cocktails an der Freiluftbar genießen  kann. Noch ein Mietwagen (Pick-up) gebucht, und dem Tauchen steht nichts mehr im Wege.

Die Basis überzeugt durch einen überaus gepflegten Eindruck: gutes Leihequipment, zwei gut gewartete Bauer-Kompressoren mit Filterüberwachung, gepflegtem Verkaufsraum, Tip-Top Trockenraum mit drei namentlich beschrifteten Bügeln für´s Equipment, ordentliche Auswaschbecken und ein gepflegter Ausbildungspool, kostenloser Internetzugang u.v.m.) Auch der Tauchbetrieb gefällt: Ausreichend Flaschen, Nitrox for free, personifizierte Becher für Wasser, keinerlei Wartezeiten beim Abholen der Flaschen. Während wir ansonsten selbst unterwegs waren, haben wir einmal eine Ausfahrt nach Klein-Bonaire mitgemacht. Mindestteilnehmerzahl 4, maximal 10. Die Tauchplätze wurden besprochen, es gab außer der Abrede max rund 1 Stunde Tauchzeit keine Einschränkung beim Tauchen, in der Oberflächenpause gab es ein gutes, umfangreiches Essen mit Obst und Nachtisch. Das Boot lag hierzu am no name beach. Die Länge der Pause bestimmten die Taucher, nach etwa 1,5 Stunden machten wir den zweiten Tauchgang (alle Tauchgruppen eigenverantwortlich). Danach ging es nach Hause. Absolut perfekt.

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Die Tauchplätze von Bonaire sind i.d.R. durch gelbe Markierungssteine gut gekennzeichnet (Ausnahme z.B. der Platz „Something Special“, dieser liegt direkt in der Kurve der Uferstraße, in die man gegenüber dem Restaurant Bistro-Paris einbiegt). Auf den Basen sind Karten erhältlich und diese beraten auch über aktuelle Gegebenheiten (Bsp. Frogfisch derzeit an something special oder an ….Seepferdchen derzeit an Andrea I etc. pp. ). Die Tauchplätze haben eigentlich alle ihren Reiz, insofern gehen wir nur auf ein paar Besonderheiten ein. Die Einstiege sind je nach Wellengang easy oder manchmal auf etwas krabbelig. An zwei Tauchplätzen befinden sich Leitern ins Wasser (Oil Slick und Bachelor Beach). Man kann die Plätze grob nach Tauchplätze Süd und Tauchplätze Nord (von Kralendijk aus gesehen) einteilen.

Wichtig: Es empfhielt sich, Zimmer- und Autoschlüssel sowie Brillen und Geld in einer Box mitzuführen (wir hatten eine Otterbox dabei) und im Auto ausschließlich Handtuch und T-Shirt zu belassen und das selbige jeweils unverschlossen stehen lassen. Zwar ist Bonaire ein Land mit Wohlfühlfaktor, aber gelegentliche Diebstähle aus PKW’s sind insbesondere im Norden nicht auszuschließen.

Tauchplätze „Süd“

An diesen Tauchplätzen hat man ein durchgehendes Doppel-Riffsystem bis zum Tauchplatz Invisibles (der das südliches Ende des Doppelriffs repäsentiert). Am Tauchplatz Lake kommen die beiden Riffe teilweise eng zusammen, so dass ein Hin- und Herwechseln auch für Beginner problemlos möglich ist. Innerhalb des Kanals zwischen den Riffen sind oft Adler- und Stechrochen zu beobachten. Des Weiteren finden sich hier an diesen Plätzen nach unserer Beobachtung die meisten Tarpone. Delfine ziehen oftmals zwischen Invisibles und Pinky Beach vorbei. Die Süd-Plätze innerhalb der Bucht sind am ersten Riff i.d.R. strömungsarm, an der Außenkante des zweiten Riffes kann es einmal ziehen sowie an den Plätzen der jeweiligen Buchtenden (z.B. ab Pinky Beach). Ein Muss der Süd-Plätze ist auf jeden Fall das

Wrack der Hilmar Hooker. Das etwa 70 m lange Stahlschiff wurde 1984 nach einem Drogenfund versenkt. Es liegt zwischen den Riffen auf der Seite, die Oberkante beginnt bei etwa 16m, die Unterkante liegt auf knapp 30 m Tiefe. In den gut zu betauchenden großen  Laderäume befinden sich tagsüber meist große Tarpone. Um das Schiff herum Jacks, Barrakudas und Schnapper. Auf dem Sandgrund befinden sich Röhrenaale.  Ein absolut lohnender Tauchgang.

Für Nachttauchgänge eignen sich gut Windsock (südlich Flughafen) und/oder Eighteen Palms (am Plaza Resort). Beeindruckend sind hier die im Scheinwerferlicht jagenden Tarpone, die uns während des gesamten Tauchplatzes begleiteten.

 

Tauchplätze Nord

Die Plätze liegen meist in kleinen Buchten. Hier ist im Gegensatz zu den Tauchplätzen Süd das Checken der Strömung am Riffabfall und die Orientierung an den Bojen oder an markanten Gegebenheiten um problemlos zum Einstiegspunkt zurückzukehren unabdingbar, da man sonst u.U. Probleme hat, an der Steilküste auszusteigen. An der Südküste ist das egal, da man dort bei Vertauchen oder falscher Einschätzung der Strömung i.d.R. irgendwo an den Strand kann. Dann bleibt einer bei der ausrüstung und der andere holt das Auto.

Ein Muss hier: 1000 Step

Es sind zwar keine 1.000, sondern nur rund etwas über 70 Stufen, aber diese können in der Hitze spürbar werden J. Der Platz ist sehr schön, eine kleine wunderschöne Bucht und ein überaus farbenfrohes Riff mit vielen Gorgonien, Schwämmen und  Korallen.

Auch sehr schön: Oil Slick  Leap

Hier kann man vom Felsen ins Wasser springen und über  eine Eisenleiter aussteigen. Der Riffabfall ist direkt am Ufer. Hier hatten wir regelmäßig Massen von großen Barrakudas.